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Erster Abschnitt.
Das Volk. Die Ägypter waren aus Asien über die Landenge von Suez eingewandert. An der Spitze des Volkes stand ein König, der Pharao d. i. der Erhabene genannt wurde. Er genoß als „Sohn der Sonne" (des Gottes Ra) göttliche Verehrung und vereinigte die höchste weltliche und priesterliche Gewalt in seinen Händen. Das Volk war in Kasten oder Stände eingeteilt, deren bis zu sieben unterschieden werden. Die erste Kaste bildeten die Priester. Diese waren an den Haupttempeln zu Priesterkollegien vereinigt, wirkten als Zeichendeuter, Richter, Ärzte, Baumeister zc., waren die Erzieher der Könige und nicht ohne Einfluß auf die Regierung des Landes. Aus ihrer Kaste ging der König entweder hervor, oder er wurde in dieselbe aufgenommen. Die zweite Kaste umfaßte die Krieger, welche sich mit den Königen und Priestern in den Besitz des Landes teilten, das sie zu verteidigen hatten. Diesen beiden bevorzugten Kasten folgte der Nährstand oder der erwerbende Teil der Bevölkerung, den man sich aus einer oder mehreren Kasten gebildet denkt. Er zerfiel in Ackerbauer, welche Land in Pacht hatten und dafür zinspflichtig waren, in Kaufleute, Handwerker, Nilschiffer und Hirten. Zu diesen kamen zur Zeit Pfammetichs noch die Dolmetscher. Unter den Hirten wurden die Schweinehirten, die vermutlich die Nachkommen einer unterworfenen Urbevölkerung bildeten, für unrein gehalten und von dem Besuche der Tempel ausgeschlossen. Sie waren Sklaven wie die Kriegsgefangenen. Innerhalb der einzelnen Stände wählten die Söhne gewöhnlich die Berufsart ihrer Väter, doch war auch die Wahl eines anderen Berufs, wozu Befähigung und Neigung trieb, nicht ausgeschlossen.
Die Sinnesart des ägyptischen Volkes war eine ernste und in dem rings von Wüsten umgebenen Lande mehr als bei irgend einem anderen Volke auf den Tod und das Jenseits gerichtet. Aber auch an Neigung zu heiterem Lebensgenuß fehlte es nicht, und der besitzende Teil des Volkes umgab sich in den ziegelsteinernen, flachgedeckten Häusern mit mancherlei Gegenständen der Kunst. Die Frau (§. 10) stand dem Hause als Herrin vor und genoß höhere Achtung als bei anderen Völkern.
2. Die Religion der Ägypter.
Die Vorstellung von einem Gott verdunkelte sich bei den Ägyptern sehr frühe, und ihre anfänglich monotheistische Religion artete in eine politheistische aus. Statt des einigen Gottes selbst verehrten sie die Kräfte und Erscheinungen, in welchen sich ihnen der-
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Zweiter Abschnitt. Zweiter Zeitraum.
masten gestützt. An die Südostseite der Akropolis lehnte sich das älteste Theater Athens, das Dionysostheater an, dem alle später errichteten griechischen Theater (§. 29) nach Anlage und Einrichtung glichen. Die reichsten Bürger waren gehalten, auf ihre Kosten an bestimmten Tagen Schauspiele zu veranstalten, und wetteiferten darin, wer das beste und glänzendste aufführen ließ. Oft wurden an einem Festtage sechs Stücke gegeben, und der Beifall des Volkes sprach laut aus, wessen Aufführung die gelungenste war. Der Sieger erhielt als Preis einen Kranz; sein Name wurde auf einer Säule eingegraben.
In der Malerei waren Zeuxis und Parrhlsius berühmt. Beide wetteiferten einst, wer von ihnen in ihrer Kunst das Vorzüglichste zu leisten vermöchte. Zeuxis, heißt es, malte Weintrauben mit einer solchen Natürlichkeit, daß die Vögel darnach pickten; Par-rhasius stellte kurze Zeit nachher ein Gemälde aus, das ein dünner Vorhang zu bedecken schien. Zeuxis forderte ihn auf, den Vorhang wegzuziehen. Da freute sich Parrhasius seines Sieges über Zeuxis; denn der Vorhang war eben das Gemälde.
Auf dem Gebiete der Dichtkunst glänzten die drei größten Trauerspieldichter Griechenlands: Äschylos, Sophokles und Eu-ripides (§. 29), von welchen der 45 jährige Äschylos in der Schlacht bei Salamis, wie vorher bei Marathon und nachher bei Platää, mitkämpfte, Sophokles, 15 Jahre alt, beim Siegesfeste den Jünglingsreigen anführte und Euripides am Tage der Schlacht bei Salamis geboren wurde. Ihnen schloß sich der Lustspieldichter Aristophanes an (§. 29), dessen Spott auf der Bühne selbst die Angesehensten im Volke, wie Perikles und Sokrates, nicht verschonte.
Die Wissenschaften, wie Philosophie, Mathematik, Astronomie und Geschichte wurden in dieser Zeit höchster geistiger Regsamkeit nicht minder gepflegt. Herodot, der Vater der Geschichtschreibung, verfaßte seine Geschichte der Perserkriege; ihm folgte Thuk^dides mit seiner trefflichen Geschichte des peloponnesischen Krieges (§. 22).
Wohlstand und Bildung. Die rege Thätigkeit auf den Gebieten des materiellen und geistigen Lebens erzeugte Wohlstand und allgemeine Bildung. Künstler, Kaufleute und Schiffer, Handwerker und Goldarbeiter waren viel beschäftigt. Steine, Erz, Elfenbein, Gold, Ebenholz und Bauholz mußten herbeigeschafft und verarbeitet werden. Athenische Schiffer und Kaufleute fuhren aus, die Rohstoffe herbeizuholen; athenische Bürger verarbeiteten sie. Handel und Gewerbe lockten die Kaufleute aller Welt herbei, und der
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§. 4, 2. Die Inder: Staatswesen und Kultur.
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und deshalb mit größter Geduld ertragen werden muß, ist die Einteilung des Volkes in Kasten, durch welche den Eingewanderten die Herrschaft gesichert wurde. Ursprünglich gab es vier Kasten:
1) die Priester (Brahmanen), die als heilig und unverletzlich galten, während das größte Vergehen ihrerseits durch Geld oder Verbannung gesühnt werden konnte. Ihr Geschäft ist strenge Beobachtung der religiösen Pflichten und Gebräuche, Verrichtung des Gottesdienstes, Erklärung der Vedas (s. unten), Übung der Wissenschaften; doch können sie auch die Gewerbe der beiden folgenden Kasten betreiben.
2) Die Krieger (Kschatrijas), mit der Verteidigung des Landes beauftragt; aus ihnen wurden die Könige gewählt. 3) Die Gewerbetreibenden (Vaisjas), Ackerbauer und Handelsleute. 4) Die Sudras, besiegte Ureinwohner, bilden die dienende Klasse; sie sind von dem Lesen der Vedas ausgeschlossen und von den übrigen Kasten verachtet, aber nicht unrein. Durch Verheiratungen aus verschiedenen Kasten sind mehrere verachtete Mischkasten entstanden; am verachtet-sten aber sind die Parias, die dunkelfarbigen Nachkommen der nicht unterworfenen Ureinwohner, deren bloße Berührung den Reinen den größten Nachteil bringt.
Indien ist im Altertum nie zu einem einzigen Reiche vereinigt gewesen; es bestanden stets verschiedene Herrschersitze, die oft mit einander in Feindschaft standen. In jedem einzelnen Reiche herrschte die starrste Gliederung, sodaß selbst das kleinste Dorf ein streng abgeschlossenes Ganzes bildete, wobei natürlich kein Gemeinsinn und keine Vaterlandsliebe aufkommen konnte.
Buddha. Ein heftiger Kampf entstand, als der Königssohn Gautama, genannt Buddha (d. i. der Erweckte, f 543 v. Chr.), Stifter einer neuen Religion wurde. Er verwarf die Kasteneinteilung, verkündete die Gleichheit aller Menschen, forderte ein tugendhaftes Leben, Barmherzigkeit und Liebe gegen alle Geschöpfe, Selbst-entsagung und Bezähmung der eigenen Gedanken und lehrte, daß die Seele, wenn sie nach ihrer Wanderung und steten Übung in der Tugend den höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht habe, in einen Zustand der Befreiung oder Seligkeit, des Nichtseins (Nirwana) eintrete. Von den Priestern seiner Lehre forderte er das Gelübde der Armut und Keuschheit; aber sie sollten sich nicht wie die Brahmanen als Büßer dauernd in die Einsamkeit zurückziehen, sondern unter das Volk treten und feine Lehre verkündigen. Da der Buddhismus ursprünglich keine Götter, überhaupt keine Gottheit lehrte, so wurde Buddha später selbst nebst allem, was er besessen, Gegenstand gött-
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Im 7. Jahrhundert n. Chr. kam gypten unter arabische Herrschaft. Im Mittelalter suchte König Ludwig Ix. von Frankreich das Land zu erobern, um von dort aus Palstina gegen die Trken besser verteidigen und beschtzen zu knnen. Der Versuch des frommen Knigs milang. Ludwig wurde mit seinem Heere gesangen und mute um schweres Lse-geld losgekauft werden.
v$m >5ahre 1517 wurde gypten von den Trken erobert, denen es heute noch dem Namen nach unterworfen ist. Am Ende des 18. Jahrhunderts unternahm Napoleon Bonaparte einen Feldzug dahin, um das Land fr Frankreich zu gewinnen, hatte aber keinen bleibenden Erfolg. gypten wird jetzt von einem Vizeknige regiert, der eine jhrliche Abgabe an den trkischen Sultan zu entrichten hat. Der Vizeknia fhrt den Titel Khedive.
Im Jahre 1869 wurde der Suezkanal erffnet. Er geht aus dem Mittellndischen Meere in gerader Richtung zum Roten Meere. Seinen Namen hat er von der Stadt Suez, die an der Nordspitze des Roten Meeres liegt.
2. Giniges aus der Kulturgeschichte gyptens.
Land und Volk. Die alten gypter waren ein heiteres, lebenslustiges Volk. Es bestand aus den drei Kasten der Priester, Krieger und Gewerbtreibenden. Die Priester waren zugleich Gelehrte, rzte, Richter, Sternkundige und Zeichendeuter. Ihren Grundbesitz verpachteten sie. Nach ihnen folgten die Krieger. Diese durften kein Handwerk treiben; sie waren nur sr den Krieg bestimmt. Der grte Teil des Volkes ge-hrte zur dritten Kaste. Diese umfate die Kaufleute, Handwerker, Acker-bauern, Hirten, Schiffer und Dolmetscher. Als König Psammetich um die Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. griechische Seefahrer mit gyptischen Lndereien beschenkte, fand die griechische Bildung Eingang in gypten, Griechen wurden die Erzieher der Kinder der vornehmen gypter und bildeten den Stand der Dolmetscher. Fr die huslichen Verrichtungen hielt man Sklaven und Sklavinnen, die entweder durch Kauf oder als Kriegsbeute in den Besitz ihrer Herren gekommen waren. Gewhnlich blieb der gypter in der Kaste, in der er geboren war.
Die jhrlichen berschwemmungen des Nil machten das Land fruchtbar. Zur Regulierung des berfchwemmungswassers lie König Amenema Iii. um das Jahr 2500 v. Chr. den groen Mrissee anlegen. An den Haupt-festen der gypter fuhr der Pharao auf einem prchtigen Kriegsschiff auf dem Nil auf und ab und streute Samen in den Userschlamm des Flusses. Hierdurch sollte sowohl der Ackerbau als auch die Schiffahrt geehrt werden.
Unter der trkischen Herrschaft hat gypten seinen Wohlstand ver-loren. Heute sind seine Bewohner meist arme Leute. Den grten Ein-flu auf die gyptische Regierung hat England.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Ix Ludwig Ludwig Ludwig Napoleon Giniges Psammetich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Palstina Frankreich Suez England
Autor: Rappaport, Bruno, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
6 I. Die Zeit der Kämpfe Zwischen Optimalen und Volkspartei
folge der geringen politischen Betätigung seiner vorfahren schon fast ganz in Vergessenheit geraten. 3n der griechischen wie in der lateinischen Literatur war er gleich gut, und zwar mit fachmännischer Gründlichkeit, bewandert - er besaß hervorragende geistige Anlagen. (Es verlangte ihn nach Sinnengenuß, aber weit mehr noch nach Ruhm. In Zeiten der Mutze gab er sich gern einem schwelgerischen Leben hin, doch vermochte ihn der Gedanke an sein Vergnügen nie von wichtigen Geschäften fernzuhalten. Hur in feinem Eheleben hätte er mehr auf den Anstand Rücksicht nehmen können. (Er war redegewandt, ein klug berechnender luann und doch dabei der Freundschaft leicht zugänglich; galt es aber, jemand über eine Angelegenheit im unklaren zu erhalten, so konnte er von unergründlicher Verschlossenheit sein, mit vielen Dingen, ganz besonders mit Geld, ging er freigebig um. Gbfchon er, ehe er im Bürgerkriege siegte, glücklicher als alle war, übertraf das Glück nie seine Tatkraft, und viele find im Zweifel gewesen, ob seine Tapferkeit größer war oder sein Glück. Denn auf feine späteren Taten mag ich — ich weiß selbst nicht, ob aus Stimm oder aus Widerwillen — nicht weiter eingehen.
3. Der Limbernkrieg.
a) Herkunft und Auftreten der Timbern.
plutcirch, Tttarms 11.
(Eben hatte man die Nachricht von der Gefangennahme desjugurtha erhalten, als die Gerüchte über die Teutonen und Timbern nach Rom drangen. Diese Gerüchte fanden anfangs hinsichtlich dessen, was sie über Zahl und Stärke der heranziehenden Heere meldeten, keinen Glauben, bald aber ward es klar, daß sie sogar hinter der Wahrheit noch zurück-blieben. Denn die Zahl der bewaffneten Krieger belief sich allein auf 500 000 Blaun, und noch weit zahlreicher sollten die Scharen der Kinder und Frauen fein, die sie begleiteten. Sie forderten Land, um diese gewaltigen Massen zu ernähren, und Städte, um sich darin niederzulassen, ganz so, wie sie es von den Galliern gehört, die früher den (Etruskern den besten Teil Italiens weggenommen und sich selbst darin festgesetzt hatten. Da diese Völker mit niemand sonst in Verkehr standen und so ausgedehnte Landstrecken durchzogen hatten, mußte man nicht, wer sie eigentlich feien, und woher sie gekommen, sie, die jetzt wie eine Wetterwolke über Gallien und Italien hereinbrachen. Am meisten neigte man zu der Vermutung, daß sie germanische Stämme seien und zu den Anwohnern des nördlichen (Dzeans gehörten, einmal wegen ihrer Körpergröße und ihrer hellblauen Augen und dann, weil die Germanen die Räuber als Timbern bezeichnen.
Ihr ffiut und ihre Kühnheit waren unwiderstehlich, und in den Schlachten drangen sie mit der Schnelligkeit und Gewalt einer verheeren-
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16 Erster Teil. Das Altertum.
durch die Gemeinsamkeit der Grundbestandteile ihrer Sprachen. Alle indogermanischen Völker haben zur Bezeichnung der wichtigsten und ersten Thätigkeiten und Begriffe in Familienleben und Religion dieselben Benennungen.
Das dem Urvolke der Zeit und der Entwicklung nach am nächsten stehende Volk der Arier sind die Inder. Sie waren aus den Ursitzen in das Gebiet des oberen Indus (Pendschab) gezogen und verbreiteten sich im Kampfe mit der, wahrscheinlich schwarzen, Urbevölkerung in das Gangesthal und über ganz Vorderindien bis Ceylon. Von diesen Kämpfen legen Zeugnis ab die beiden großen Heldengedichte Mahabharata und Ramljana. In den Gangesländern entwickelte sich zuerst der nachher herrschend gewordene indische Volkscharakter: Neigung zu unthätigem Grübeln und Brüten, Überwiegen der Phantasie über den Verstand, phantastisch-religiöse Schwärmerei. Ursprünglich, im Jndnslande, lebten die Inder als thätige, einfache Ackerbauer und Hirten, ihre Religion war ein Naturdienst (Indra, Gott des Himmels; Agni, Gott des Feuers); obenan stand Varnna, der Ordner des All). Im Gangesthale wurde Lebeu und Sitte verändert. Die Erhaltung des Lebens erforderte hier keine oder nur geringe Arbeit mehr, daher Erschlaffung und Üppigkeit. Sonderung in vier^starrleschiedene Kasten; aus dem arischen Stamme: Brahm an as, Priester, Kschatrijas, Krieger, aus denen die Könige genommen wurden, Vaiyjas, Grundbesitzer, Kaufleute, Gewerbtreibende; aus den eingebornen Stämmen: Sudras, Tagelöhner, Sklaven. Außerdem gab es noch Menschen, die man als unreine den Tieren gleichstellte, Parias genannt. — An die Stelle der alten Naturgötter trat Brahma, der alles durchdringende und beseelende Geist, dem später Wischnu, der Erhalter, das Gute, und Siwa, der Zerstörer, das Böse, an die Seite trat. Die Priester bildeten eine tiefsinnige Lehre von dem Fortleben der Seele, von der Seelenwanderuug, von der Sünde und ihrer Erlösung aus. Auch die Staatsordnung lag in den Händen der Priester.
600 Etwa um das Jahr 600 v. Chr. erfuhr die indische Religion eine Umbildung durch Buddha; er lehrte, daß der Mensch durch Tugend, Entsagung und Geduld zur ewigen Seligkeit kommen kann ohne Rücksicht auf die Kaste, welcher er zugehört. Darin und auch in manchen einzelnen Lehren dem Christentums ähnlich, eignete sich der Buddhismus zur allgemeinen Religion und breitete sich allmählich über ganz Ostasien aus, wo er noch heute herrscht.
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Quellenstze.
69
Sich drngte, keiner keinem mehr zu Hilfe war,
Sie selbst mit eigner Schnbel erzbewehrtem Zahn Sich schlugen, da zerbrachen alle Ruderreihn,
Und Hellas' Schiffe griffen wohlbedchtig an,
Ringsher um uns sich werfend. Unsrer Schiffe Rumpf Schlug um, die See war nirgends sichtbar mehr dem Blick,
Von Wrack und Scheitern wimmelnd und Erschlagnen.
Verworren fliehend eilten nun die Schiffe fort,
So viel noch brig waren aus dem Perserheer.
Doch jene schlugen, spieten sie Thunfischen gleich Und anderm Netzesfange, mit zerbrochenem Geblk und Rudertrmmern; Angstgeschrei zugleich Durchscholl mit bangem Wehgeheul weithin das Meer,
Bis uns die Hlle schwarzer Nacht dem Feind entzog.
(Nach der bersetzung von Donner, etwas gekrzt.)
2) Die Antwort der Athener lautete: Die Freiheit ist unsere Losung, und wir werden sie verteidigen, so gut wir knnen. Solange die Sonne ihre Bahn durchmit, werden wir mit Xerxes uns nicht vertragen, sondern ihm mutig entgegengehen, im Ver-trauen auf die Hilfe der Götter und Heroen, deren Wohnungen und Bilder er, der Frevler, zerstrt hat." (Herodot.)
3) Plutarch erzhlt in seiner Lebensbeschreibung des Perikles (im Kapitel 12), wie dieser groe Staatsmann mglichst allen Kreisen des Volkes durch die Ausfhrung groer ffentlicher Bauten lohnende Beschftigung zuwenden wollte, und gibt dabei einen lehrreichen Uberblick der allerlei Berufsstnde. Es heit da: Als Material (zu den Bauten) dienten Steine, Erz, Elfenbein, Gold, Eben- und Zypressenholz. Zu deren Bearbeitung gehrten Knstler (und Handwerker), wie Zimmerleute, Bildhauer, Kupferschmiede. Steinmetzen, Frber, Goldarbeiter, Elfenbeindreher, Maler, Sticker und Drechsler; um sie zu holen und herbeizuschaffen, brauchte man zur See Kaufleute, Matrosen und Steuermnner, zu Laude Stellmacher, Besitzer von Gespannen, Fuhrleute, Seiler, Leineweber, Lederarbeiter, Straenbauer und Bergleute. Jede Kunstfertigkeit hatte noch^ wie ein Feldherr ein eignes Heer, ihren Tro von ungelernten Tagelhnern unter sich' die bei der Arbeit als Handlanger dienten."
4) Als Sokrates bemerkt hatte, da sein Sohn Lamprokles der Mutter zrnte, sagte er zu ihm: Sage mir, mein Sohn, weit du, welche Leute man undankbar nennt?
- L. Wer Wohltaten empfangen hat und sie nicht vergilt, wenn er doch kann, den nennt man undankbar. . . . S. Einen als Sklaven zu verkaufen, gilt fr unrecht, wenn f Freund ist, aber fr recht, wenn es ein Feind ist. So ist vielleicht die Undank-barkeit gegen Freunde etwas Unrechtes, aber gegen Feinde ganz in Ordnung?
2jhr scheint berhaupt jeder unrecht zu handeln, der eine Wohltat nicht zu vergelten sucht, mag er sie nun von Freund oder Feind empfangen haben .... S. Von wem aber knnte jemand wohl grere Wohltaten empfangen haben als Kinder von den Eltern? .... L. Aber es ist doch nicht mglich, ihre (nmlich der Mutter) Heftigkeit zu ertragen. S Was meinst du, ist schwerer zu ertragen, die Wildheit eines Tieres oder einer Mutter? L. Die einer Mutter, wenn sie so ist. - S. Hat sie dich denn schon gebissen oder gestoen? L. Das nicht, aber sie sagt einem Dinge, die man nicht gern Hort S. Meinst du es denn Hrter nehmen zu mssen, wenn sie dir etwas
o ctv Schauspieler, wenn sie einander in den Tragdien die rgsten Dinge sagen? L. Die nehmen es leicht, weil sie wissen, da der Schmhende nicht schmht, um m franken, und der Drohende nicht droht, um Schaden zu tun ... . S. Glaubst du
- 6 Unf h! ,* dir? - L, Ach nein, das glaube ich gerade nicht. v', r\ b^e die es so gut mit dir meint und, wenn du krank bist, alles
mgliche tut damit du wieder gesund werdest und dir kein Bedrfnis abgehe, die alles
rinr ml S T 6m 6'!crn -rfl-h, diese fflintter soll unausstehlich (ein? Wenn du 50iutter lcht ertragen kannst, so kannst dn das Gute nicht ertragen ....
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Cäsars Vorbereitungen zum Kriege in Afrika. 153
Er unterdrückte mit rascher Energie die Unruhen, w'elche während seiner Abwesenheit in Italien durch ehrsüchtige und leichtsinnige Männer verursacht worden waren, und rüstete sich dann zu einem Kriegszug nach Afrika. Er hatte durch sein langes Verweilen im Osten den geschlagenen Pompejanern Zeit gelassen, sich wieder zu sammeln und in Afrika ein Heer von 14 Legionen und einer zahlreichen Reiterei zusammen zu bringen.
Unter den Truppen des Cäsar, welche nach Afrika geführt werden sollten, entstand eine Meuterei; sie waren mißvergnügt, weil sie wieder in den Krieg sollten und daß ihnen die Geldgeschenke, die ihnen der Feldherr versprochen, noch nicht ansgezahlt worden waren. Als sie in Campanien eingeschifft werden sollten, weigerten sie sich zu gehorchen, sie jagten die Abgeordneten, die ihnen Cäsar von Rom aus geschickt, in die Flucht und zogen unter mancherlei Frevel auf Rom los. Sie lagerten sich drohend auf dem Marsfeld und verlangten, daß Cäsar selbst zu ihnen komme, damit sie mit ihm unterhandelten. Cäsar trat mit ernster Würde unter sie und fragte nach ihrem Begehr. Sie riefen: „Ten Abschied!" Cäsar antwortete kurz: „Ihr seid entlassen, Quiriten," und befchied sie auf den Tag, wo er mit den andern Truppen seinen Triumph halten werde, nach Rom, damit sie die ihnen bestimmten Gelder und Äcker in Empfang nehmen könnten. Cäsar hatte sonst seine Truppen gewöhnlich Kameraden genannt; daß er sie jetzt Quiriten anredete, wodurch er sie als Bürger bezeichnete, die nicht mehr unter den Waffen standen, brachte sie mit einem Schlag außer Fassung, daß sie bestürzt und lautlos dastanden. Sie hatten den Abschied nicht gewünscht, sondern nur einen höheren Lohn ertrotzen wollen. Voll Rene baten sie ihn jetzt, er möge sie nicht verstoßen, und als er sich zum Weggehen abwandte und namentlich über den Undank der stets bevorzugten 10. Legion klagte, traten die Veteranen dieser Legion an ihn heran und baten ihn demütig, er möge sie dezimieren, je den 10. Mann töten lassen. Cäsar nahm sie wieder in Gnaden an, und sie ließen sich willig nach Afrika übersetzen.
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Die Perser. Iii 14 a2ia.
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Ebene, am strksten das Mndungsland des Nils (das Delta), mit seinem fruchtbaren Schlamme bedeckt. Nur die erhht liegenden Städte, deren Zahl man in der hchsten Blte des Reiches auf 20000 angab, ragten der den trben Spiegel hervor. Die zahlreichen Kanle, welche die heiligen Gewsser in alle Teile des Landes leiteten, hatte der Sage nach König Sesostris durch Gefangene graben lassen, die er von seinen Eroberungskriegen in Asien und Europa heimgebracht; ein ungeheurer See, in dem man das ber-schssige Wasser fr Fehljahre aufbewahrte, galt als das Werk eines Knigs Mris. Die Nilschiffer bildeten eine besondere Kaste, eine erbliche Gesellschaftsklasse wie die Priester, Krieger, Hirten und Kaufleute.
König Necho begann vom Nil zum Roten Meer einen Kanal zu graben und sandte phnizische Seefahrer aus, die in drei Iahren zum erstenmal Afrika umsegelt haben sollen.
e. Einige Zeit vor Necho hatten zwlf Könige geherrscht und am Mrissee eine gemeinsame Knigsburg erbaut: das Laby-rinth mit zwlf Sulenhfen und angeblich 3000 zum Teil unterirdischen Rumen. Schlielich wurde Psammetich Alleinherrscher mit Hilfe ionischer Sldner; zum Dank ffnete er dem griechischen Kaufmann sein Land. Seither entstand noch eine sechste Kaste: die Dolmetscher.
Wie die Israeliten, die mehrere Jahrhunderte im Deltalande wohnten, haben die Griechen von den gyptern viel gelernt. Diese selbst aber lieen sich durch nichts irre machen an ihren Jahrtausende alten Anschauungen. Die Geburt eines Apis feierten sie mit gleicher Begeisterung wie ihre Vorfahren; in goldenen Gefen reichten ihm die Priester kniend die Nahrung.
f. Als Kambyses sich hinreien lie, das heilige Tier auf den Tod zu verwunden, geriet das Volk in gefhrliche Aufregung. In diesem Augenblick wurde der König durch die Nachricht von einem Aufstand in die Heimat gerufen. Unterwegs starb er an einer Verletzung, die er sich durch Unvorsichtigkeit beigebracht hatte.
2. Dareios und die Griechen.
1 a. König Dareios I. teilte sein unermeliches Reich in zwanzig Statthalterschaften (Satrapien) und bestimmte die Hhe der Abgaben, die jeder Satrap an Gold- und Silberbarren und Gold-staub, an weien Rossen und andern Erzeugnissen jhrlich einzu-senden hatte; bis dahin wurde Hofhalt und Regierung durch frei-
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Extrahierte Personennamen: Necho Necho Psammetich
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Afrika Mrissee
Solon. Ii 2 341.
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Im Kampf um die Insel Salamis, die vor der Kste Athens lag, hatten die Athener durch die Megarer schwere Niederlagen er-litten; niemand wagte mehr, eine Erneuerung des Krieges vorzu-schlagen. Da stellte sich Solon verrckt: er trat auf den Stein, von dem fremde Gesandte zum Volke zu sprechen pflegten, und trug ein Gedicht vor: Als Herold komm' ich von dem lieblichen Salamis, das ihr preisgegeben dem Vlklein von Megaris; auf, lat uns diese Schmach abstoen! Die Mitbrger beschlossen den Krieg und whlten Solon zum Anfhrer; mit 500 Freiwilligen gewann er das Eiland.
2. Zum ersten Archonten gewhlt, begann Solon die Gegenstze auszugleichen.
Zunchst milderte er das Schuldrecht. Er verbot, verschuldete Brger zu Sklaven zu machen. Aus fremder Knechtschaft kaufte der Staat manchen Brger frei, der die Sprache der Heimat bereits ver-lernt hatte.
3. In den folgenden Jahren regelte Solon die staatsbrgerlichen (politischen) Rechte und Pflichten. Die Brgerschaft zerfiel in vier Klassen, nach der Anzahl der Scheffel Korn oder der Eimer Wein und l, die jeder einheimste; der Hhe der Einknfte waren die Rechte wie die Leistungen an den Staat angemessen.
4. Wer in einem Brgerstreite zu keiner Partei hielt, sollte ehrlos sein. Ehrlos war aber auch, wer nicht arbeitete. Keinem Menschen durfte seine Beschftigung zum Vorwurf gemacht, Toten nichts bles nachgeredet werden. Wer seinen Sohn kein Handwerk erlernen lie, hatte keinen Anspruch, von ihm im Alter untersttzt zu werden. Ferner wurde bertriebener Prunk untersagt, zumal bei Begrbnissen.
5. Solon lie seine Gesetze auf groe drehbare Holzpyramiden eingraben und ffentlich aufstellen; sie wurden auf hundert Jahre angenommen und beschworen. Der Gesetzgeber selbst trat eine zehnjhrige Reise nach gypten und Zypern an.
4. Die Tyrannen. Peisistratos.
1. Nicht alle Städte fanden bei inneren Ztoistigkeiten einen so selbstlosen Schiedsrichter wie Athen. Ehrgeizige Männer, in der Regel aus den herrschenden Husern, traten an die Spitze der Unzufriedenen, strzten mit ihrer Hilfe die Macht der Vornehmen (die Aristokratie)
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